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Exposé Forschungsprojekt "Schönheitsideale " (ZEP)

Exposé des Moduls "Einführung in das vorwissenschaftliche Arbeiten 3", ZEP

Dieses Exposé wurde von den Teilnehmerinnen des Moduls "Einführung in das vorwissenschaftliche Arbeiten 3" (Februar 2020 - Mai 2020) produziert.

1. Problemstellung

Am Beginn des Moduls haben wir Ideen für das Forschungsprojekt gesammelt. Wir haben Korruption, Steuergeld und Sozialsystem, Geld und Identität genannt, doch am meisten Interesse hatten wir am Thema Identität. Wir haben diskutiert, womit das Thema Identität für uns verbunden ist und so sind wir zu den Schönheitsidealen gekommen. Denn der Körper wird oft als ein Zeichen der Identität gesehen. Migrant*innen hören wegen ihres Aussehens oft die Frage: “Woher kommst du?” Das ist häufig eine der ersten Fragen, die Migrant*innen gestellt wird. Im Gegensatz dazu erleben Nicht-Migrant*innen diese Situation sehr viel weniger. Die Beschäftigung mit dieser Frage und mit dem Körper hat uns zum Thema Schönheitsideale gebracht.

Das Thema Schönheitsideale finden wir sehr wichtig, weil sie sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geändert haben. Eine wichtige Frage, die sich jeden Tag alle Personen fragen, ist, ob sie schön genug sind oder ob sie ihr Aussehen verändern müssen. Wir fragen uns deshalb: Was beeinflusst sie? Soll die Werbung für uns Schönheit definieren? Warum bezahlen heutzutage die Leute viel Geld zum Schminken, besonders die Frauen? Warum muss das so sein?

 

2. Zielsetzung

Die Arbeit hat das Ziel, Schönheitsprodukte, Schönheitsoperationen und Werbung zu kritisieren. Außerdem wollen wir die Frage kritisch beleuchten, welche Rolle Schönheit in der Gesellschaft spielt. Die Arbeit soll Leuten helfen, die sich wegen ihres Körpers und seiner Rezeption schlecht fühlen und ihr Selbstwertgefühl steigern.

 

3. Theoretische Grundlagen

Wir haben uns im Verlauf des Forschungsprojekts mit folgenden Begriffen beschäftigt:

Was ist schön sein?

„Schön sein“ ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber die Gesellschaft und die Werbung, Filme, etc. beeinflussen uns schon von Kindheit an. Es gibt kulturelle Unterschiede darin, was als schön gilt.

Schönheit kann man beobachten und hat auch mit Emotionen zu tun (Überraschung, Freude, …). Die Menschen sehen andere Menschen und sie finden sie schöner als sie. Das hat zu tun mit dem Selbstbewusstsein. Auch werden die Menschen oft diskriminiert, durch Diskriminierung wird unser Selbstbewusstsein geringer. Meistens wollen Menschen für andere schön sein, manche wollen auch für sich schön sein. Durch die Operation bekommen manche operierten Menschen mehr Selbstvertrauen.

Was ist Body Positivity?

Das ist eine Bewegung, die in der Ära des Jahrs 2000 stärker hervorsticht. Diese Bewegung versucht, jeden Körper so zu akzeptieren, wie er ist, unabhängig von Größe, Farbe, unterschiedlichen Formen des Körpers und der Haare. Sie basiert auf Selbstachtung und Respekt vor der Art und Weise, wie andere ihren Lebensstil führen.

Was ist Body Neutrality?

Body Neutrality basiert nicht auf dem Abfeiern verschiedener Körper, wie es die Body Positivity tut, sondern auf der Anpassung an den Körper, den jede*r von uns hat, ohne zu fordern. Es geht darum, zu verstehen, dass es Tage geben wird, an denen wir uns nicht unserem Körper angepasst fühlen. Das Wichtigste ist, eine neutrale Haltung einzunehmen, anstatt Meinungen über unseren Körper zu äußern. Das ist das Ziel dieser Bewegung.

Was bedeutet Migration?

Migration ist ein Prozess der körperlichen und emotionalen Veränderung, den Menschen erleben, wenn sie von einem Ort zum anderen, von einem Lebensstil zum anderen ziehen. Migration gibt es als Selbstbeschreibung und als Zuschreibung.

Was bedeutet Zugehörigkeit?

Zugehörigkeit hat mit Gefühlen zu tun und mit körperlichen Merkmalen (z.B. Tattoo) und dem Kleidungsstil (z.B. Schmuck, Schminken, Parfum). Denn durch unser Aussehen können wir selbstbestimmt die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zeigen. Welche Merkmale zu einer Gruppe passen, verändert sich aber auch mit der Zeit. Beispielsweise war eine zerrissene Jeans noch vor einigen Jahrzehnten ein Erkennungsmerkmal einer bestimmten widerständigen Gruppe, heute ist es ein gängiges, modisches Kleidungsstück.

 

4. Forschungskonzept

Forschungsfragen:

  • Wie verändern sich die Schönheitsideale von 2019 bis 2020?
  • Wie verändern Migrant*innen ihren Körper?
  • Warum fühlen sich manche Frauen (nicht) schön?
  • Welche Unterschiede gibt es in den Schönheitsvorstellungen von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen?

Hypothesen

  • Manche Leute mögen ihren Körper nicht, weil sie keine Selbstsicherheit haben. Manche fühlen sich nicht schön.
  • Ein Grund dafür ist die Werbung. Sie zeigt fast ausschließlich von der Gesellschaft akzeptierte,schöne Körper.
  • Personen bekommen von dem sozialen Druck Selbstwertprobleme, Probleme mit der psychischen Gesundheit und Essprobleme.
  • Einige Migrant*innen haben diesbezüglich mehr Probleme.
  • Schönheitsideale gibt es schon lange, besonders für Frauen.
  • Nur ein Teil von der Gesellschaft entscheidet, was schön ist.
  • Nicht nur Schönheitsideale beeinflussen das Leben.
  • Alle passen sich Schönheitsidealen an.
  • Mit dem Körper kann man zeigen, dass man zu einer Gruppe gehört.
  • Es gibt bei den Schönheitsidealen u.a. kulturelle Unterschiede und Altersunterschiede.

Methode: Befragung

  • Migrant*innen und Nichtmigrant*innen
  • nur Frauen, ca. 5, die wir kennen
  • mit verschiedenem Alter
  • Bisher gesammelte Fragen für die Befragung sind folgende:
    • Beeinflussen Sie die Schönheitsideale?
    • Wie wichtig ist die Schönheit in deinem Alltag?
    • Vorher-Nachher-Bild mit der Frage: Veränderst du auch dein Aussehen? 
    • Wie hat sich dein Körper verändert in deinem Leben?
    • Wie hast du deinen Körper in deinem Leben geändert?
    • Wie alt bist du?
    • Was gilt heute als schön bei den Frauen?
    • Warum finden wir manches schön und anderes nicht?
    • Welche positiven und negativen Effekte hat die Werbung auf dich? Wie beeinflusst dich die Werbung? 
    • Welche positiven und negativen Aspekte hat der Wechsel von Schönheitsnormen für dich? 

Diese Fragen werden eventuell im nächsten Modul ergänzt und überarbeitet.

 

5. Vorläufige Gliederung

  1. Einleitung
  2. Begriffe erklären
    1. Schönheitskonzept
    2. Die Rolle der Medie
    3. Bewegungen für ein positives Körperbewusstsein
      1. Body Positivity
      2. Body Neutrality
  3. Befragung
    1. Sample
    2. Interviewfragen
  4. Ergebnisse präsentieren
  5. Ergebnisse mit Bezug auf die Forschungsfragen diskutieren
    1. Wie verändern sich die Schönheitsideale von 2019 bis 2020?
    2. Wie verändern Migrant*innen ihren Körper?
    3. Warum fühlen sich manche Frauen (nicht) schön?
    4. Welche Unterschiede gibt es in den Schönheitsvorstellungen von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen?
  6. Schluss