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poetische Haltung im Delta des Wissens - Im Gespräch mit Céline Barry und Belinda Kazeem-Kamiński

Do. 31.07., 16:30-19:00h.
das kollektiv. Graben 3, 4020 Linz

Ein Gespräch mit

  • Céline Barry i
  • Belinda Kazeem-Kamińskis
  • Sushila Mesquita (Moderation)
     

In der Veranstaltung „Poetische Haltung im Delta des Wissens“ – Schwarze Feministische Perspektiven mit Céline Barry und Belinda Kazeem-Kamiński unter Moderation von Sushila Mesquita wollen wir einen gemeinsamen Raum eröffnen, in dem sich poetische Haltung, Erinnerung, Widerstand und Schwarzer Feminismus als querfließende Kräfte in der Erwachsenenbildung mit Migrant*innen verweben.

Das Delta ist ein Bild für Vielstimmigkeit, Übergänge und Vermischung. Es steht im Gegensatz zu einem geradlinigen, zielgerichteten Strom – wie ihn herrschende Vorstellungen über Erwachsenenbildung oft vorgeben. Im Delta des Wissens verzweigt sich das Lehren, verbindet sich mit anderen Quellen, füllt Leerstellen, lagert Sedimente ab – Erfahrungen, Erinnerungen, Spuren, Resonanzen.

Ausgehend von Schwarzen feministischen Perspektiven verstehen wir kritische Bildungsarbeit als ein Flusssystem, das sich abseits starrer Bahnen bewegt: Erfahrungen, Erinnerungen und widerständiges Wissen durchdringen dominante Strukturen und öffnen neue Kanäle der Erkenntnis und der Handlungsmöglichkeiten.

In der Veranstaltung „Delta des Wissens“ laden wir zur poetischen Haltung ein – nicht als ästhetischen Stil, sondern als widerständiger Bruch mit dominanten Bildungsparadigmen: Wie ein Delta des Wissens verzweigt sich diese Veranstaltung in verschiedene Richtungen: Wir reflektieren Leerstellen in unserer Bildungsarbeit, tauschen Fragen aus, und öffnen uns für eine unverschämte Bildungsarbeit, die nicht nur lehrt, sondern auch zuhört, erinnert, Raum für Unerwartetes gibt und transformiert.

 

Kurzbios

Céline Barry ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der Technischen Universität Berlin. Dort lehrt sie zu Feminismus, Rassismus und Intersektionalität in postkolonialen Kontexten. Ihre Arbeit ist geprägt von einem kritischen sozialwissenschaftlichen Ansatz, der im Alltag verwurzelt ist und kreative Ausdrucksformen einbezieht. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich insbesondere mit afrikanischen und Schwarzen feministischen Bewegungen und Theorien, die sie als zentral für Dekolonisierungsprozesse versteht. Céline Barry ist Vorstandsmitglied des Vereins FG DeKolonial  e.V. für postkoloniale, dekoloniale und rassismuskritische Theorie und Praxis sowie des migrantischen Dachverbands Migrationsrat Berlin e.V.
 

Belinda Kazeem-Kamińskis künstlerische Praxis manifestiert sich in multidisziplinären Auseinandersetzungen mit Geschichte und Erinnerung. Verwurzelt in der Schwarzen feministischen Theorie, untersucht ihre forschungsbasierte und prozessorientierte Arbeit die Bedingungen des Lebens in der afrikanischen Diaspora. Dabei bewegt sie sich zwischen Dokumentation und Spekulation und schafft immersive Narrative, die lineare Vorstellungen von Zeit und Raum ins Wanken bringen. Belinda Kazeem-Kamiński’s Werke werden international ausgestellt, unter anderem in La Ferme du Buisson, Ireland Museum of Modern Art, Art X Lagos, der Liverpool Biennale, Camera Austria Graz, der Kunsthalle Wien und Les Rencontres d’Arles. Ihre erste Monografie H(a)untings / Heim-Suchungen wurde 2023 bei Sternberg Press veröffentlicht.
 

Moderation: Sushila Mesquita (keine Pronomen) unterrichtet seit 2006 an verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu intersektional_queer_feministisch_antirassistischen Themen. Sushila hat 2011 in Geschlechterforschung und Philosophie in Wien und Basel promoviert (Ban Marriage) und von 2011 bis 2023 im Referat Genderforschung der Universität Wien gearbeitet. Sushila ist an der Herstellung von VerLern- und BIPoC Empowerment-Räumen interessiert und tut dies zurzeit unter anderem als wissenschaftlicher Schreibcoach: https://sushila-mesquita.com/