8. März 2024. Rede von maiz und das kollektiv
Wie viel Dreck werden wir putzen und schlucken müssen, bis der Acker Milch gibt und Honig?
Frauen*armut ist kein Zufall, sondern politisch, strukturell: neoliberal, patriarchal!
Alleinerzieher*innen, Migrant*innen und Pensionist*innen gehören zu den am häufigsten von Armut betroffenen Gruppen, lesen wir in den Medien, in den Statistiken und in Berichten.
583.000 Frauen gelten in Österreich als armutsgefährdet, mindestens 95.000 sind massiv von Armut betroffen.
Frauen*armut ist kein Zufall, sondern politisch, strukturell: neoliberal und patriarchal!
Es gibt ein System dahinter und es hat eine lange Geschichte, eine sehr lange und grausame Geschichte.
Aber auch unsere Kämpfe haben eine lange Geschichte und wir wehren uns gegen die reaktionären Kräfte, die unsere Errungenschaften rückgängig machen wollen und Frauen verstärkter Gewalt und Ausbeutung unterwerfen wollen.
Frauen*armut ist kein Zufall! Und unsere Antwort ist intersektional!
Es gibt ein System dahinter und es hat einen Namen: ein rassistisches, patriarchales, heteronormatives, kolonial-kapitalistisches System!
Armut kann nur bekämpft werden, wenn wir verschiedene Gewaltverhältnnise gleichzeitig bekämpfen: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Antifeminismus, Inter-, Homo und Trans-diskriminierung, Ableismus, Anti-muslimischer Rassismus, religiöse Verfolgung, Altersdiskriminierung, Klassimus.
Frauen*armut ist kein Zufall! Und unsere Antwort ist intersektional!
Es gibt ein System dahinter und die Verantwortlichen haben ebenso Namen, Posten und Parteien, es sind Vertreter*innen eines heteronormativen, patriarchalen und auf sogenannte „Familienwerte“ ausgerichteten Sexismus!
Frauen*armut ist kein Zufall! Und unsere Antwort ist intersektional!
Es sind diejenigen, die uns cynischerweise belehren wollen, wie wir uns und unseren Kindern eine warme Mahlzeit täglich garantieren können!
Es sind diejenigen, die Armutsbetroffene mit einer restriktiven Handhabe der Sozialhilfe schikanieren, so wie es hier in Linz tagtäglich passiert.
Es sind diejenigen, die für das Fehlen von Betrueungseinrichtungen für Kinder verantwortlich sind!
Frauen*armut ist kein Zufall! Und unsere Antwort ist intersektional!
Aber es sind auch diejenigen, die mit ihren Politiken der Ausgrenzung, der Demütigung, der Ausbeutung, des Krieges und des Todes über uns stolpern müssen.
Wir bilden Banden und bauen Mauern und beschriften Stufen auf dem Linzer Hauptplatz gegen Faschismus, Rassismus, Neoliberalismus und Patriarchat und Gewalt!
Stop Femizide!! Ni una menos!
Letztes Jahr bin ich gestorben, aber dieses Jahr sterbe ich nicht!
Denn wir verbünden uns im Über-Leben, im Pflegen der Freude, im Sorgen um das Leben, in Solidarität und im Widerstand gegen Armut und alle Formen der Diskriminierung.
Für soziale Sicherheit!
Für gleichen und würdigen Lohn!
Für sozialen Wohnbau!
Für eine Reform der Sozialhilfe!
Für den Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerber*innen!
Für eine gute staatliche medizinische Versorgung für alle!
Für Zugang zur guten Bildung für Alle!
Für ausreichende Kinderbetreuungsplätze!
Für ein antidiskriminierendes Umdenken aller Behörden!
Für Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn!
Für die Erhaltung und Pflege des Lebens auf unserem Planeten!
Für Gewaltschutz!
Für eine Gesellschaft ohne Femizide!
Für das Ende des Mordens an den Grenzen Europas!
Für eine Welt ohne Krieg, und zwar jetzt!
Für das Recht auf ein gutes Leben für alle!
Wir wollen leben
Nicht bloß überleben
Auch in Krankheit? – Ja, ja, ja
Wir wollen leben
Nicht bloß überleben
Auch allein mit Kind? – Ja, ja, ja
Wir wollen leben
Nicht bloß überleben
Auch in Depression? – Ja, ja, ja
Wir wollen leben
Nicht bloß überleben
Auch in der Pension? – Ja, ja, ja
Für eine bessere Welt für Alle!!
Es lebe den queer feministischen Kampftag!