Das Projekt moving on: Migrant*innen auf dem Weg zu höhere Bildung setzt sich zum Ziel, Bildungsbenachteiligung entgegenzuwirken und Zukunftsperspektiven durch kollektive Prozesse, persönliche Stärkung, kompetente Begleitung und Aufbau von skills zu entwickeln. Das Angebot besteht aus: laufende Beratung und Begleitung; Übergangsmodule; gemeinsame Entwicklung und Umsetzung eines Support-Programms (Workshops); Formulierung und Präsentation von Forderungen.
Hintergrund
Diverse Studien und Berichte belegen, dass für Personen ohne einen über die Pflichtschule hinausgehenden Abschluss erheblich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Es ist ebenso nachgewiesen, dass vor allem Personen mit einem niedrigen formalen Bildungsniveau (höchstens ein Abschlusszeugnis der Pflichtschule) und Personen mit Migrationshintergrund von Arbeitslosigkeit besonders betroffen sind. Letztere sind in den niedrigsten Bildungsschichten überproportional vertreten und Frauen* mit Migrationshintergrund stehen zudem seltener als Österreicher*innen im Erwerbsleben.
Unsere Beobachtungen in der Praxis der Bildungsarbeit mit Migrant*innen und geflüchtete Frauen* decken sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Analysen im Feld. Wir stellen in der Praxis fest, dass in Österreich Bildungschancen und die Aussicht einer Person, ihren individuellen, den eigenen Talenten, Vorlieben und Begabungen entsprechenden Bildungs- und Lebensweg zu verwirklichen, bedauerlicherweise immer noch in hohem Maße von deren sozialer und geografischer Herkunft bestimmt werden.
Mehr Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungsebenen und zwischen Bildung und Beruf sowie die zusammenhängende Erhöhung der Chancen von Migrantinnen auf eine gute Ausbildung und auf eine bessere Stellung am Arbeitsmarkt verbleiben also als große Herausforderungen für das österreichische Bildungssystem. Der Verein das kollektiv setzt sich seit seiner Gründung daher als Ziel, einen Beitrag zur Veränderung dieser Situation zu leisten.
Der integrationspolitische Fokus unserer Arbeit liegt nicht nur auf der Förderung der Weiterbildung von jungen Frauen* mit Migrationshintergrund, sondern auch auf der Förderung einer Beschäftigung als Anschluss- bzw. Zukunftsperspektive, die einerseits Aufstiegschancen bieten und gleichzeitig die Grenzen traditioneller „Frauenberufe“ überschreiten würde. Verschränkt damit stellen wir die Förderung des Selbstvertrauens und der Selbstständigkeit der Lernenden in den Mittelpunkt.
Ziele des Projektes, Zielgruppen
Das Projekt adressiert als Zielgruppe ausschließlich Menschen, die sich als Frauen* oder FLINTA definieren. Mit dem Stern möchten wir uns von einer binären Geschlechtszuschreibung distanzieren. Wir möchten dennoch hervorheben, dass der Verein das kollektiv ein feministischer Frauen*verein ist und ausschließlich mit FLINTA-Personen arbeitet.
Das Projekt zielt einerseits darauf ab, migrierten oder geflüchteten jungen Frauen den Übergang in das österreichische Bildungssystem, bzw. den Übergang von der Sekundarstufe I zur Sekundarstufe II sowie in den postsekundären bzw. tertiären Bildungsbereich, oder auch in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und sie auf dessen Anforderungen vorzubereiten.
Andererseits sollen junge migrierte oder geflüchtete Frauen, die bereits weiterführende Bildungsangebote besuchen, beim Verbleib und hin zu einem positiven Abschluss unterstützt werden, um somit Abbrüche zu verhindern.
Dabei sollten die Teilnehmenden den Prozess aktiv mitgestalten und in die Konzeption eines Supportprogramms eingebunden werden, um u.a. sicher zu stellen, dass es ihren Wünschen, Bedarf und Bedürfnissen entspricht.
Weitere relevante Ziele sind Vernetzung und der Ausbau der Kooperation und des Austausches mit Ausbildungsbetrieben und weiteren relevanten Stakeholdern.
Projektlaufzeit
Jänner 2025 bis März 2026
Finanzierung
Das Projekt wird aus Mitteln des AK-Ausbildungsfonds der Arbeiterkammer Oberösterreich gefördert.