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inter_action 2018

Duration Time Juli 2018 – Februar 2019

Projekt: INTER_ACTION-18. Vorbereitung und Begleitung benachteiligter Migrant*innen im Kontext weiterführenden formellen Bildung

Laufzeit: Juli 2018 – Februar 2019

Projektkoordination: das kollektiv. kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von und für migrant*innen

Ansprechpartner*innen: Dipl.Päd.in Beate Helberger beate@das-kollektiv.at

Finanzierung: Bundesministerium für Bildung

 

Inhalte des Projektes

Der Lehrgang inter_action-18 adressierte junge Migrant*innen, die in Österreich weiterführende Bildungsabschlüsse erwerben wollen, sowohl begleitend als auch vorbereitend. Kriterien für die Aufnahme in den Lehrgang inter_action 18 waren eine entsprechende Vorbildung (zumindest PSA, auch im Herkunftsland), der Wunsch weiter zu lernen, die Bereitschaft zur reflexiven Auseinandersetzung mit Bildungs- und Lernprozessen sowie ein hohes Maß an intrinsischer Motivation.

 

Ziele des Projektes

Primär zielte der Lehrgang darauf ab, migrierten oder geflüchteten Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen den Übergang in das österreichische Bildungssystem zu erleichtern und sie auf dessen Anforderungen vorzubereiten. Dazu gehörte auch die Vernetzung mit den dafür relevanten Bildungsinstitutionen, mit der Intention eine tragfähige Kommunikationsbasis zu schaffen und gegenseitige Erwartungen transparent zu machen.

Der Lehrgang ermöglichte den Teilnehmer*innen konkrete Schritte zu setzen, die sie beim Erlangen von Abschlüssen unterstützen. Für diejenigen, die den Weg zu einer weiterführenden Schule ausgewählt haben, konnte der Lehrgang sie bei der Bewältigung der erforderlichen akademischen Leistung unterstützen. Für diejenige, die im Ausland Abschlüsse erworben haben, bekamen mit Hilfe des Lehrgangs Informationen darüber, ob und wie diese im Bildungssystem Österreichs besser/leichter Anerkennung bekommen. Allen Teilnehmer*innen bot der Lehrgang einen intensiven Unterricht auf Deutsch auf einem höheren Niveau, im Sinne der deutschen Bildungssprache, was für ihren zukünftigen Bildungsweg höchste Priorität hat.

Am meisten unterstützte sie der Lehrgang im Sinne ihrer Bewusstwerdung als handelnde Personen, die Hürden und Schwierigkeiten meistern können.

 

Lehrgang

Der Lehrgang inter_action 18 wurde zwei Mal angeboten. von Anfang August bis Mitte November 2018 und von Mitte November 2018 bis Ende Februar 2019. Jeder Lehrgang umfasste 400 Unterrichtseinheiten.

Begleitend zu den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften und IKT fand im Lehrgang auch eine Auseinandersetzung mit einem spezifischen Projektthema statt. Hier erfolgten der Austausch und die Erarbeitung von Strategien und Methoden des Lernens und Arbeitens, zur eigenständigen Gestaltung von Lernprozessen, zu Zeitmanagement, Organisation und Planung von Lernen.

Bereits im inter_action+ Projekt vom Jahr 2017 ist die Idee entstanden im Folgeprojekt parallel oder integriert im Unterricht kleinere Projekte mit den Gruppen zu konzipieren und zu realisieren. Somit wurde diese Idee auch im Antrag für das Folgeprojekt 2018 verankert.

Das Konzipieren der Projekte mit den Gruppen sollte im Rahmen des täglichen Unterrichts stattfinden, sich mit den Themen des Unterrichts auseinandersetzten und Fragen und/oder Erkenntnisse in Form eines künstlerischen Projektes beinhalten. Die Output Formate wurden mit der jeweiligen Gruppe gemeinsam bestimmt; Dabei war ein Faktor von wesentlicher Wichtigkeit, nämlich die Ergebnisse wollten die Gruppen der Öffentlichkeit präsentieren. Das Konzipieren und Abwickeln eines Projektes erfüllte ein der wesentlichen Bildungsprinzipien vom Verein das kollektiv - die Transdisziplinarität: die Themen, die für den Unterricht anvisiert wurden, sollten die Inhalte für das Projekt liefern. Ein Thema wurde aus unterschiedlichen Perspektiven fächerspezifisch beleuchtet.

Didaktisch gesehen, sollten die Projekte mehrere Ziele erreichen: die Teamarbeit stand hiermit im Vordergrund; alle Teilnehmer*innen und Trainer*innen wurden vom Anfang an als Tragende und Ausführende des Projektes bestimmt, Verantwortung sollte übernommen werden, Selbstwirksamkeit gestärkt werden.

Lehrgang August - November 2018 - Projekt „Ausstellung“

Die erste Gruppe, die vom August bis Mitte November unterrichtet wurde, hat als fachübergreifendes Thema dieses des Wassers bestimmt. Das Format der Ergebnisse sollte eine Ausstellung sein. Die Ausstellung „Auftauchen“ umfasste 10 künstlerische Arbeiten. Deren Themen und Titel entsprachen umfangreichen Aspekten, die im Züge des dreimonatigen Unterrichts aufgetaucht sind - Recht auf Wasser, schmutziges Wasser vs. sauberes Wasser, Wasser als Lebenselixier, aber auch als Bedrohung, Wasser und Erinnerungen etc.

Bei der Abschlussevaluierung mit den Teilnehmerinnen, wurde mehrmals die positive Wirkung auf die Gruppe als Ganzes und auf die einzelnen Teilnehmer*innen, die die Realisierung des Projektes hatte: gemeinsam etwas zu schaffen, kollektive Verantwortung zu übernehmen, gemeinsam für sich zu sprechen dürfte bei den Teilnehmer*innen ein Gefühl von Selbstermächtigung ausgelöst haben. Ihr Selbstwert wurde gestärkt, ihre Stärken hervorgehoben.

Lehrgang November 2018 - Februar 2019 - Projekt „Geschmackserinnerungen“

Der zweite Durchgang des Lehrgangs wurde von Mitte November 2018 bis Ende Februar 2019 durchgeführt. Das Thema diesmal war Geschmackserinnerungen als identitätsstiftende Momente. Die Endergebnisse sollten in Form einer Kochpräsentation münden.

Es entstand eine kleine Rezeptsammlung, die einen rhizomatischen Charakter bekam und jederzeit erweitert werden kann. Die Sammlung inkludiert Rezepte zu bestimmten Gerichten, Rezepten und Gebrauchsanweisungen zu verschiedenen Gewürzen. Ein wichtiger Teil der Sammlung und des Niederschreibens war es, das aufs Papier bringen von (meistens Kindheits-) Erinnerungen zu bestimmten Gerichten, Gewürzen, Gerüchen etc. Die so entstandenen schriftlichen Arbeiten wurden von den Teilnehmer*innen selbständig in der Form einer digitalen Infografik mittels diversen Applikationen und Software weiterbearbeitet. Ein weiterer Schritt in dieser Richtung leisteten die Teilnehmer*innen in der Ausarbeitung von „Rezepten für ein gutes Leben“: inspiriert von ähnlichen künstlerischen Arbeiten verliehen die Teilnehmer*innen ihren eigenen Utopien eine Konkretisierung in der Form eines Rezeptes. Die Arbeiten wurden in die Sammlung von Rezepten aufgenommen.

Bei der Endpräsentation stellten die Teilnehmer*innen selbst ihre Arbeiten und Ergebnisse vor. Die Kochpräsentation wurde von einem köstlichen Buffet, von den Teilnehmerinnen selbst mit viel Liebe und Zuwendung zubereitet, abgerundet.