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6. März: Opening "Wir arbeiten dran"

Mittwoch, 6. März 2024, 19:00 Uhr
splace am Hauptplatz (Hauptplatz 6, 4020 Linz)
Eröffnungsgespräch mit den Künstler*innen: Nora Landkammer 

Wir arbeiten dran: Versuchsanordnungen im politisch-feministischen Spannungsfeld 

Die dialogische Rauminstallation WIR ARBEITEN DRAN erforscht die Verflechtungen von Kunst, Aktionismus, Forschung, Wissensaustausch und Institutionskritik.

Ausstellungsdauer & Öffnungszeiten

  6. März - 22. März 2024, MI / DO / FR 13.00 bis 17.00 Uhr 

Teilnehmende Künstler*innen und Kollektive

Fatima El Kosht / Gerda Lampalzer / Martyna Lorenc  / Aline Matuschek / Hanna Schimek / Adriana Torres Topaga / fem*-Kollektiv-Voice / das kollektiv / maiz / VIMÖ / YOUnited / Studierende der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter und Oona Valarie Serbest

Den Ausgangspunkt bildet ein spielerischer und zugleich ernsthafter künstlerischer Dialog zwischen Gerda Lampalzer und Hanna Schimek aus den Jahren 1990/91, in dem die spezifischen Expertisen der Künstler*innen untereinander geteilt wurden. In Form von „Übungsaufgaben“ wurden einander brieflich Miniprojekte vorgeschlagen, die sich im Fachgebiet der Absenderin bewegten. Somit wurden Gerda Lampalzer und Hanna Schimek zu "dilettantischen" Versuchen angeregt, die dann in weiterer Korrespondenz fachlich beurteilt wurden. Parallel zu der künstlerischen Praxis zwischen Bild- und Textproduktion entspann sich ein ausführlicher humoresker Briefwechsel, der die Stimmung zwischen Künstlerinnenfreundschaft und ernsthafter Auseinandersetzung noch plastischer macht.

Was 1990/91 noch ein persönlicher Austausch unter zwei Künstlerinnen war, der nicht in einen Theoriezusammenhang gesetzt wurde, ist 2024 „revisited“ in einem aktualisierten Kontext zu sehen. Unter dem Titel KEINE NATURSTUDIE, KEIN ERLEBNISAUFSATZ, PHILOSOPHISCH, MÖGLICHST GROSS (Produktion: Medienwerkstatt Wien) ist die retrospektive Projektpräsentation Anstoß zur Zusammenarbeit mit FIFITU%, um an Ideen von anti-hierarchischen Wissenskonzepten, geteilte künstlerischer Recherche, nicht institutionelle Wissensproduktion, Sichtbarmachung von implizitem Wissen, horizontale Wissensvermittlung als Potential, Modell und Katalysator für eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft anzuschließen. Emanzipatorisches community building ist notwendiger denn je.

Die Künstlerin* Adriana Torres Topaga erstellt multiple und partizipative Versuchsanordnungen, die feministische Praktiken im Kontext von SUMAK KAWSAY – dem Recht auf ein gutes Leben – beleuchten. Ihre Arbeit, die sich kritisch mit den globalen Auswirkungen des Konsums und der Aneignung natürlicher Ressourcen durch multinationale Konzerne in Kolumbien auseinandersetzt, bildet die Grundlage für die Einbindung transformativer und generativer Prozesse. Diese Ansätze verwandeln das gesamte Projekt in einen politischen Akt und einen Arbeitsraum für feministische und kollektive Praxis.

Das fem*-Kollektiv-Voice, initiiert von Fatima El Kosht und Martyna Lorenc, wird ein offenes Labor für interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch von Kommunikation durch Bewegung und Wiederholung entwickeln. Durch die Praxis der Body Percussion werden aktuelle feministische Kämpfe kontextualisiert und in transformativen Prozessen eine gemeinsame Sprache entwickelt, um neue Formen der Kommunikation und des Verständnisses zu schaffen.   

maiz und das kollektiv, zwei Migrant*innen Organisationen in Linz, präsentieren Bestandsaufnahmen und Forderungen hinsichtlich der Gestaltung des öffentlichen Raums in der Linzer Innenstadt. Lernende aus verschiedenen Kursen in beiden Organisationen fordern die Stadtplanung auf, eine ihrer wichtigen sozialen Funktionen zu erfüllen: das Recht auf Stadt für benachteiligte Gruppen zu verwirklichen. Durch das poetische In-Besitz-nehmen der Stufen vor dem splace am Hauptplatz erweitern - sie in Zusammenarbeit mit VIMÖ – Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich und YOUnited, einer queeren Jugendgruppe in Oberösterreich - die Ausstellung in den öffentlichen Raum. Inspiriert vom Motto "Letztes Jahr bin ich gestorben, aber dieses Jahr sterbe ich nicht!" vereinen sie ihre Stimmen mit den vielen anderen queer feministischen Stimmen im Widerstand und im Kampf für ein gutes Leben für alle Lebenden. 

Und schließlich werden Studierende der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter und Oona Valarie Serbest das generationenübergreifende Format durch eigene Eingriffe für eine politische-feministische Praxis nutzen, um selbstbestimmte Artikulation und Veränderung zu fördern. Unter anderem wird ein Ruhe-/Pausenraum eingerichtet und mit Vulvapolstern von Aline Matuschek ausgestattet. Von Aktivist*innen für Aktivist*innen! 

Produktion: FIFTITU% -Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur und Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz   

Mehr Information

 

Collage © Adriana Torres Topaga