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Embracing challenges, (re-)searching paths: Sommerbildungswochen zu (Basis)Bildung und Gewalt

Duration Time April 2021 - September 2021

Projekt: Embracing challenges, (re-)searching paths: Sommerbildungswochen zu (Basis)Bildung und Gewalt

Untertitel: Gewalt erkennen, benennen, bekämpfen: Erwachsenenbildung mit migrierten und geflüchteten Frauen* im Spannungsfeld gegenwärtiger Krisen

Zeitraum der Veranstaltung: 14.07.2021-01.08.2021

Format: online

Ansprechpartner*innen: Mag.a Gergana Mineva, MA gergana@das-kollektiv.at

 

Inhalte und Ziele des Projektes

Auch wenn die COVID-19 Krise unsere Gegenwart bestimmt, oder gerade deshalb, richten wir mit dieser Veranstaltung unseren Blick auf die Krisen, in denen sie eingebettet ist und auf den Zusammenhang zwischen den Krisen und der Erwachsenenbildung mit migrierten und geflüchteten Frauen* in Österreich. Dabei wollen wir auch untersuchen, in welchen gewaltvollen Verhältnissen dieses Feld eingelassen ist und welche Wege zur Bekämpfung von Gewalt sich uns, Erwachsenenbildner*innen, ausgehend von dieser Analyse, aber auch von bisherigen Erfahrungen, eröffnen. Nicht zuletzt möchten wir gemeinsam Ansätze zur Frage entwickeln, wie wir das Thema Gewalt in der (Basis)Bildungsarbeit behandeln können.

 

Embracing challenges

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt zeigt anhand der Thematisierung im Rahmen zahlreicher feministischen Debatten und Wissensproduktionen besonders eindrucksvoll die Notwendigkeit eines weiten Begriffs von Gewalt für die Analyse bestehender Machtverhältnisse auf. Zudem gilt es anzumerken, dass, wie bereits vielerorts im Rahmen unterschiedlicher feministischer Ansätze, längst festgestellt, eine enge Fassung von Gewaltkonzeptionen eine Gefahr der Ausblendung läuft. Nicht nur im Zusammenhang mit den Frauen*, mit denen wir arbeiten, wird Gewalt eng gefasst und auf eine kulturelle, bzw. vergeschlechtlichte Dimension reduziert. Komplexe Fragestellungen und verwobene gewaltförmige gesellschaftliche Verhältnisse erfordern vielschichte, interdisziplinäre Auseinandersetzungen als Annäherungen an ihrer Bekämpfung, im Bestreben, angesichts der Gewalt handlungsfähig zu bleiben und Verständnis- und Handlungsentwürfen anzustreben. Mit Rekurs auf die in Argentinien entstandene feministische Bewegung „Ni una menos!“ wird von feministischen Theoretiker*innen in den USA festgestellt:

“Violence against women, as they define it, has many facets: it is domestic violence, but also the violence of the market, of debt, of capitalist property relations, and of the state; the violence of discriminatory policies against lesbian, trans and queer women; the violence of state criminalization of migratory movements; the violence of mass incarceration; and the institutional violence against women’s bodies through abortion bans and lack of access to free healthcare and free abortion.” (Alcoff / Arruzza / Bhattacharya / Fraser / Ransby / Taylor / Yousef / Davis (2017), o.S.)

Auch die Beschäftigung mit den Zusammenhängen zwischen weit gefassten Gewaltkonzeptionen und Bildung ist keineswegs neu, weder auf theoretischer Ebene, noch unter denen, die sich der direkten Arbeit mit deprivilegierten migrierten und geflüchteten Frauen* widmen. In unzähligen reflexiven Auseinandersetzungen thematisieren Lehrende in unserem Feld ebenfalls diese Verschränkungen sowohl auf Ebene der Rahmenbedingungen und (fremden)rechtlichen Vorgaben, als auch bezüglich der Unterrichtspraxis. Ein weiterer Aspekt bildet die Frage, wie wir Gewalt in der Bildungsarbeit thematisieren und reflektieren können, wenn wir anerkennen, dass die Gewaltverhältnisse verschränkt sind und sich teilweise gegenseitig bedingen – wie die aktuelle Situation von deprivilegierten migrierten und geflüchteten Frauen* im globalen Norden auf brutaler Weise verdeutlicht.

 

(re-)searching paths

Unsere Fragen in diesem Zusammenhang und im Kampf gegen die rassistischen, sexistischen, klassistischen Zuschreibungen, Diskriminierungen und Angriffe, die das Leben der Frauen*, mit denen wir arbeiten, prägen und teilweise verunmöglichen, führen uns auf Pfade, die sich verschränken, auseinandertriften, ineinanderfließen, sich entfalten, immer in Bewegung und nie zu Ende. Durch die Pfade werden wir von Menschen begleitet, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen mit dem Thema beschäftigen. Jeder Block schlägt zwar eigene Wege vor, doch die Fragen wiederholen sich, tauchen immer wieder auf und beharren, führen von einem Thema ins nächste, schaffen Zeitlichkeiten, die uns erlauben, die Vergangenheit zu analysieren und neue Horizonte zu beleuchten.

Dabei erheben wir kein Vollständigkeitsanspruch, dieser wäre auch trügerisch. Vielmehr geht es uns darum, einige der Pfade aufzumachen, die es gemeinsam im Kampf gegen die Grausamkeiten der Gegenwart einzuschlagen gilt.

 

Aktivitäten

Online-Befragung im April 2021

Im Rahmen einer anonymen online-Befragung im April 2021 werden die Wünsche, Bedürfnisse und Interesse in Hinblick auf das Thema seitens der Lehrenden in diesem Kontext erhoben, die den Ausgangspunkt für die Konzeption der Weiterbildung bildeten.

Sommerbildungswochen von 14. Juli bis 30. Juli 2021

Während der zweiten Julihälfte finden verschiedene Veranstaltungen statt.  Paths, Breaking New Ground, Workshops, Leseikreise.

Alle Blöcke mit inhaltlichen Inputs (Einleitung, Paths, Breaking New Ground, Breaking the silence) werden online stattfinden, ein Link wird im Vorfeld jedes Blocks an alle Angemeldeten gesendet.

Die Workshops, Lesekreise und Zusammenspiele werden in Linz im Willy*Fred – Haus/das kollektiv stattfinden, bei Interesse können sie auch online besucht werden.

 

Dokumentation

Konzept der Sommerbildungswochen

Das Konzept der Sommerbildungswochen

Programm und Vortragenden der Sommerbildungswochen

 

Embracing challenges, (re-)searching paths: Sommerbildungswochen zu (Basis)Bildung und Gewalt ist ein Projekt von Verein das kollektiv, kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von und für migrant*innen im Kooperation mit Verein maiz und die Unterstützung von Österreichische Gesellschaft für politische Bildung, RD Foundation Vienna, Frauenreferat - Land OberösterreichIntegrationsstelle Oberösterreich und Frauenbüro der Stadt Linz.

Grafik: Marixeli Barea, www.marixeli-art.dunked.com